Aktuelle Versorgung

Welche Versorgungsmöglichkeiten für schwerstkranke, sterbende Menschen gibt es in der Region Nagold?

Im Krankenhaus versterben viele chronisch kranke Menschen, obwohl das nicht unbedingt ihr Wunsch war. Die Behandlung belastender Symptome, wie z.B. Atemnot, Schmerzen, etc. veranlasst die Menschen oft zur Einweisung ins Krankenhaus. Dort ist es zeitlich und strukturell schwierig, den individuellen Versorgungswünschen der Sterbenden und ihrer Angehörigen zu erfüllen.

Im Hospiz St. Michael werden schwerstkranke und sterbende Menschen palliativ versorgt, für die eine Behandlung im Krankenhaus nicht mehr sinnvoll ist, die aber auch nicht zu Hause leben können. Ziel ist es nicht mehr, die Menschen zu heilen, sondern ihre Schmerzen zu lindern und die bestmögliche Lebensqualität zu erhalten. Sie werden umfassend medizinisch-pflegerisch, psychosozial und seelsorglich betreut.

Alten- und Pflegeheime gibt es in der gesamten Region. Auch dort widmet man sich kompetent und liebevoll der besonderen Situation Sterbender und ihrer Angehörigen. Die personelle Situation in den Heimen  macht eine individuelle Betreuung der Sterbenden nur schwer möglich. Eine würdevolle Begleitung für jüngere Menschen ist sehr problematisch.

Ambulante Pflegedienste versorgen die Patienten zu Hause. Professionelle Pflegekräfte übernehmen die Grundpflege und die Behandlung der Symptome. Dabei stoßen Sie oft an ihre zeitlich vorgegebenen Grenzen. Pflege im ambulanten Dienst ist im Minutentakt zu bewältigen. Umfangreiche Pflegemaßnahmen, vor allem die individuelle Betreuung sind nur schwer in den Arbeitsablauf zu integrieren.

Die ambulanten Hospizgruppen arbeiten ehrenamtlich. Die Sterbebegleiter erlernen in einem Vorbereitungskurs den Umgang und die Haltung gegenüber Sterbenden, gegenüber Tod und Trauer. Die Mitarbeiter der ambulanten Hospizgruppen kommen zu den Menschen, egal ob sie im Krankenhaus, Pflegeheim oder zu Hause sind.

SAPV-Dienste versorgen Schwerstkranke und Sterbende Zuhause. Diese Versorgung wird in unserer Region von zwei Diensten angeboten. Beiden gemeinsam ist die Beschäftigung von einem Arzt mit Zusatzausbildung und Erfahrung in Palliativmedizin und einem Pflegeteam mit ebenfalls erfahrenen, weitergebildeten Fachkräften. Sie stehen 24 Stunden an 365 Tagen im Jahr zur Verfügung und ermöglichen Schwerkranken und sterbenden Menschen ihre letzte Zeit zuhause zu verbringen. Belastende Symptome werden von diesen Fachkräften behandelt, bei auftretenden Schwierigkeiten sind sie jederzeit abrufbar.

Sie können zusätzlich zu den ambulanten Pflegediensten angefordert werden, die Ehrenamtlichen Hospizdienste werden auf Wunsch gerne als Begleiter dazu gerufen.